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Die magischen 3 Kompetenzen -- 2/3 Führungskompetenz

Führungskompetenz

 

Als Unternehmer*in solltest Du natürlich in der Lage sein, Dich, Dein Unternehmen und Deine Mitarbeiter zu führen. Doch was bedeutet Führung überhaupt? Führung bedeutet nicht, andere die „Drecksarbeit“ machen zu lassen, während man die Karriereleiter nach oben steigt und sich auf Seminaren bei Drinks und Häppchen mit Fremdwörtern duelliert.

 

Führung bedeutet:

  • einen Plan zu haben und Mittel zu finden, diesen Plan umzusetzen.
  • Ziele derart zu formulieren, dass eine klare Vorstellung darüber existiert, wann welcher Zustand zu welcher Zeit an welchem Ort erreicht sein soll.
  • (Humane) Ressourcen effizient und schonend einzusetzen.
  • aus einer Ansammlung von Menschen ein Team zu machen und die richtige Person an die richtige Position zu bringen.
  • einzelne Personen zu fordern und zu fördern.
  • das Verhalten von Personen derart beeinflussen (nicht tu verwechseln mit manipulieren !!!), dass jeder Einzelne seinen Teil zum Großen und Ganzen beiträgt
  • jederzeit den Überblick über das große Ganze zu haben, ein Gefüge zu koordinieren und Details zu delegieren

Wahrscheinlich kennst Du auch die Phrase „Wer führt, ist frei von Arbeit!“ . Vielleicht kommen Dir jetzt Bilder in den Sinn von adrett gekleideten Menschen, die ganz stark in der Verwendung von Anglizismen sind und ganz schwach darin, mal mit anzupacken und sich die Hände schmutzig zu machen.

 

Der Grundgedanke hinter dieser Philosophie ist aber der, dass die führende Person frei von operativer (also ausführender) Arbeit sein muss. Wer ständig in der ersten Reihe steht, kann keinen Überblick über die Gesamtsituation haben. Wenn Du als Unternehmer*in ständig alle ausführenden Tätigkeiten selbst verrichtest, dann arbeitest Du selbst und ständig IN Deinem Unternehmen und nicht mehr AN Deinem Unternehmen.

 

Unternehmensführung bedeutet also, dass es Deine Hauptaufgabe ist, AN Deinem Unternehmen zu arbeiten. Jetzt wäre noch einmal ein guter Zeitpunkt in Dich zu gehen und noch einmal auf Dein großes WARUM zurück zu blicken. Willst Du Camping-Unternehmer werden, weil Du dort arbeiten möchtest, wo andere Urlaub machen? Ist es, weil Du auf dem Land wohnen möchtest und Dich mit viel Natur und „Grünzeug“ umgeben magst? Oder ist es, weil es Dir Freude bereitet, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und ihnen einen guten Service zu erweisen?

 

Wenn es nur die Rahmenbedingungen (wie z.B. schöne Landschaft) und ausführenden Tätigkeiten sind, die Deine Motivation sind, solltest Du Dich noch einmal fragen, ob Du in einem Angestelltenverhältnis oder als freie(r) Mitarbeiter*in auf Honorarbasis nicht besser aufgestellt bist.

 

Hast Du hingegen Ideen und Visionen und kannst Dich mit den Merkmalen von Führung identifizieren, dann hast Du das Zeug zur Unternehmerperson (Entrepreneur). Lange Rede, kurzer Sinn: Als Unternehmer*in musst Du über die Eigenschaft verfügen, das große Ganze immer im Auge zu behalten. Dafür musst Du Aufgaben abgeben und delegieren können. Dies solltest Du von Anfang an beherzigen und unter Beweis stellen. Es ist also keine Schwäche, sondern Professionalität, nicht alles selbst auszuführen. Diese Professionalität will auch jeder von Dir sehen, der Dein Unternehmen finanziert oder anderweitig unterstützt.

 

So viel zur Theorie und Strategie von Führungskompetenz. Für die Praxis ist es gerade als Unternehmer*in eines touristischen Betriebes enorm wichtig, dass Du mit Menschen umgehen kannst und ihnen freundlich, aber eindrucksvoll Deine Anliegen, Werte, Regeln und Grenzen kommunizierst (Stichwort 'natürliche Autorität').

Du wirst oft Menschen klare Ansagen machen und ihnen Konsequenzen aufzeigen müssen. Deine Mitmenschen müssen wissen, worum es Dir geht, was Dir wichtig ist und was Du von ihnen willst. Ebenso wirst Du Deinen Gästen und Deinem Personal klare Grenzen und Konsequenzen beim Überschreiten der Grenzen aufzeigen müssen. Dass Du das kannst, will natürlich auch jede Bank und jede andere Institution von Dir sehen.

 

Überleg mal, wann und wo Du ...

  • Menschen angeleitet und ihnen etwas vermittelt hast.
  • Gruppen bzw. Teams geleitet hast.
  • eine Autoritätsperson warst.
  • vor mehreren Menschen gesprochen hast.
  • Lektionen zum Thema Führungskompetenz bekommen hast.

Fehlen Dir derartige Referenzen, dann bleibt Dir nur die Möglichkeit, in Gesprächen und Präsentationen besonders zu überzeugen. Eine strukturierte, ansprechende, schlüssig und leicht verständliche Präsentation Deines Projektes ist schon einmal der Beleg dafür, dass Du einen Plan hast und diesen auch umsetzen und andere dafür mit einbeziehen kannst.

 

Der andere große Schlüsselfaktor, Deine Führungskompetenz unter Beweis zu stellen, bist Du selbst. Du musst durch Deine Art überzeugen! An der Strategie, den Überblick zu behalten und dabei die einzelnen Komponenten zu koordinieren, arbeiten wir in den nächsten Lektionen noch zu genüge.

 

 

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