Meine Hausaufgabe zum Thema Motivation:
Warum schreibe ich dieses Buch?
Die Antwort darauf, warum ich dieses Buch schreibe, ist so einfach wie banal:
Ich habe bis jetzt kein Medium gefunden, um sich schnell, effizient und kostengünstig das Basiswissen für die Existenzgründung eines Campingplatzes in Eigenregie anzueignen. Es wurde also höchste Zeit, dass jemand solch ein Medium erstellt. Tja, und da mir bis jetzt noch kein anderer bekannt ist, der das gemacht hat, habe ich mich daran gesetzt und es getan.
Kurzes Blitzlicht auf die Branche und die Akteure
Die Campingbranche ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und seit mehreren Jahren bereits in einem sehr dynamischen Umbruch. Mittlerweile gibt es immer mehr professionelle Unternehmensberater, die sich auf Campingplätze und Ferienparks spezialisiert haben und darüber hinaus bei der Existenzgründung behilflich sind. Jeder Gründer sollte die Grundlagen dieser Branche kennen. Doch die scheinen mir irgendwo im Unergründlichen verborgen. Ich erlebe immer wieder engagierte Gründer, die das Gleiche erleben, was ich damals erlebt habe: Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht, wissen nicht, wo sie anfangen sollen und fallen immer wieder über die gleichen branchenspezifischen Fallstricke.
Meine Odyssee durch den Gründungsdschungel
Ich bin diesen Weg gegangen, habe dabei viele Umwege gemacht und bin in Sackgassen gelandet. Ich habe Lehrgeld gezahlt, bin über viele der berühmt berüchtigten Fallstricke gefallen, habe mir viel Wissen angeeignet und mittlerweile einen Expertenstatus erarbeitet.
Seit 2005 beschäftige ich mich intensiv damit, mein eigenes Campingunternehmen zu gründen. Ich habe viel gelesen, zahlreiche Seminare und Veranstaltungen für Existenzgründer besucht, ein Fernstudium zur Tourismusbetriebswirtin erfolgreich abgeschlossen, sowie eine Ausbildung zum Camping- und Ferienparkmanager gemacht, Unternehmensberatung in Anspruch genommen und mir ein Netzwerk in der Campingbranche aufgebaut.
Vier ernsthafte Anläufe, das passende Objekt zu erwerben habe ich bis jetzt hinter mir. Bis zu den letzten Planungsschritten, bei denen das finale Bankgespräch und der Kauf des jeweiligen Objektes in Sichtweite war, war es ein sehr langer, harter und steiniger Weg. Wurde es konkret, musste alles immer ganz schnell gehen und am besten noch gestern unter Dach und Fach gebracht werden: Konzept, Businessplan, Investitionsplan, Finanzierung, die Aussicht auf Genehmigungen und Konzessionen seitens der Behörden und vieles mehr. Es war immer wieder enorm herausfordernd, das alles in der kurzen Zeit bereit zu stellen und aussagekräftig den jeweiligen Institutionen zu präsentieren.
Meine Projekte scheiterten an mindestens einer der typischen Hürden, die wohl jeder Campingplatzbetreiber zu genüge kennt:
1. Zu geringer Eigenkapitalanteil
2. Behördliche Einschränkungen zu Lasten der Ertrags-und Innovationskraft
3. Langwierigkeit von Genehmigungsverfahren
Eine etwas andere Geschichte von Vision und Mission
Das Positive an meinen vier Anläufen war, dass sich bei mir der Trainingseffekt einstellte. Die von einem Projekt gewonnen Erkenntnisse konnte ich wieder beim Nächsten anwenden. Ich wurde immer professioneller im Auftreten und Vorstellen meines Anliegens. Ich wusste, was wichtig war, wen ich fragen musste, konnte viele Schritte abkürzen oder manche Objekte schon im Voraus für mich ausschließen. Brauchte ich für meinen ersten Businessplan und die Ausformulierung meines Konzeptes noch Monate, so brauchte ich für einen stark vereinfachten, verkürzten, aber aussagekräftigen Businessplan für das vierte Projekt nur wenige Tage.
Mein Weg durch den Gründungsdschungel hat mich sehr viel Zeit, Geld und Nerven gekostet. Ich habe sehr viele Enttäuschungen erlebt, die ich mir hätte ersparen können, wenn ich damals das Wissen von heute gehabt hätte. Da dieses Wissen nicht für jeden so ohne Weiteres zugänglich ist, wüsste ich auch heute zum jetzigen Zeitpunkt nicht, wie man es als Quereinsteiger*in anders machen könnte. Nur durch Gespräche mit Experten, Insidern und Entscheidungsträgern kam ich an die wichtigen Informationen. Diese Personen brauchten natürlich einen Anlass, um sich mit mir und meinem Anliegen zu beschäftigen. Diese Anlässe waren bei den vier konkreten Projekten meine ernsthaften Kaufabsichten.
In Gesprächen mit Campingplatzbetreibern und anderen interessierten Gründern stellte ich fest, dass es immer die gleichen Themen und Herausforderungen sind, die das Business so speziell und an manchen Stellen so schwierig machen. Ich stellte mir immer wieder die Frage, warum es noch kein Massenmedium, wie z.B. ein Buch oder Onlinekurs, zur Vermittlung der Grundlagen für die Gründung eines Campingbetriebes gibt. Die Antwort auf meine Frage, warum diese Marktlücke noch keiner erschlossen hat, habe ich bis heute nicht bekommen. Statt dessen mache ich es jetzt und sehe es als meine Mission, anderen durch mein Wissen und meine Erfahrungen dabei zu helfen, ihren Gründungsprozess abzukürzen oder überhaupt einen Anfang zu finden. Ähnlich wie Columbus, der einen Weg nach Indien gesucht hat und dabei Amerika entdeckt hat, betreibe ich heute keinen Campingplatz, sondern schreibe dieses Buch.
Was steckt in diesem Buch?
Aktuell stecken zur Zeit im Herbst 2020 in diesem Buch
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Fünfeinhalb Jahre Selbststudium zum Thema Existenzgrüdnung & Business
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Impressionen und Lektionen aus zahlreichen Seminaren und Veranstaltungen aus Gründerszene und Campingbranche
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Inhalte (m)eines abgeschlossenen Studiums Tourismusbetriebswirt
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Extrahiertes Fachwissen des Zertifikatslehrgangs Camping-& Ferienparkmanager
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Ansätze aus dem Zertifikatslehrgangs Nachhaltiger Tourismus
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über 20 Jahre Erfahrung als Camper/ Endkunde
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Didaktik und Methodik aus über 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen Fortbildung und Training
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Experten- und Insiderwissen, wofür ich in den letzten Jahren etwa 18.000 € für Aus-, Fort- und Weiterbildung, sowie professionelle Beratung gezahlt habe
Dieses Buch hätte am besten schon gestern geschrieben sein müssen. Die Coronakrise hat den Campingmarkt noch einmal richtig befeuert und die Arbeitswelt kräftig durchgeschüttelt. Aufgrund der momentanen Dynamik in der Branche, einhergehend mit der Tatsache, dass es wohl für eine No-Name-Autorin sehr schwer sein würde, für dieses Nischenprodukt einen Verlag zu finden, veröffentliche ich dieses Buch in einem Self-Publishing-Verlag. Dies ermöglicht auch eine schnelle Überarbeitung oder Nachträge zu bestimmten Themen. Ich hoffe, dass es mir durch mein Buch gelingt, den Leser*innen viele Umwege und Sackgassen im Gründungsprozess ersparen.
Herzlichst
Eure Antje