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Deine Gäste? Wer soll Dir wofür sein Geld geben?

Deine Gäste und Zielgruppen

 

Für die weiteren Schritte Deiner Konzeptgestaltung ist es wichtig, eine genaue Vorstellung von den Menschen zu entwickeln, die Dir ihr Geld geben sollen. Schauen wir uns zuerst einmal die Campingbranche, ihre Phänomene und Besonderheiten an.

 

Der touristische Markt und seine Besonderheiten

 

Das Wort Camping hat seinen Ursprung im Wort Campus = Feld und bedeutet sinngemäß lagern oder übernachten. Es beschreibt also einen temporären Aufenthalt mit improvisierter Infrastruktur. Gemäß der Definition der Welttourismusorganisation UNWTO (United Nations World Tourism Organization) sind Camper Touristen, bis auf ganz wenige Ausnahmen. Campingplatzbetreiber gehören demnach der ehrbaren Zunft der Touristiker an.

 

Touristen sind Personen, die zu Orten außerhalb ihres gewöhnlichen Umfeldes reisen und sich dort für nicht mehr als ein Jahr aufhalten, und zwar aus Freizeit- oder geschäftlichen Motiven, die nicht mit der Ausübung einer bezahlten Aktivität am besuchten Ort verbunden sind.

[Quelle: Definition UNWTO]

 

Der touristische Markt hat keine physischen Produkte, die sich einfach analysieren und testen lassen können. Touristische „Produkte“ sind Dienstleistungen, die ganz individuell wahrgenommen werden.

 

Entgegen vieler anderer Dienstleistungen sind die Dienstleistungen des touristischen Marktes nicht auf ein Endergebnis ausgerichtet. Das Endergebnis nach einem Friseurbesuch, nach der Reparatur eines Autos oder nach einem frischen Anstrich der Hausfassade ist sofort sichtbar und wahrnehmbar. Ist der Kunde mit dem Endergebnis zufrieden, fragt er sich noch, ob er sich wohlgefühlt hat und ob der Preis in einem für ihn angemessenen Verhältnis steht.

 

Doch wie sieht das Endergebnis einer Urlaubsreise aus? Ein frischer von der Sonne verwöhnter Teint? Bilder und Erinnerungen? Neue Energie für den Alltag? Egal, ob Kurzurlaub oder Jahresurlaub, eine Urlaubsreise wird in den seltensten Fällen angetreten, um ein Endergebnis zu erzielen (wie z.B. Besteigung des Mount Everest). Die meisten Menschen begeben sich auf Urlaubsreisen wegen bestimmter Gefühle und Erlebnisse.

 

Wenn wir als Touristiker unser Handwerk verstanden haben, dann verwalten wir nicht nur die Logistik zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse wie z.B. einen Platz zum schlafen, sondern kreieren Voraussetzungen für große Gefühle. Wir vermieten nicht nur Parzellen und Unterkünfte, wir verkaufen Erlebnisse!

 

In diesem Schritt geht es vor allem um Menschen, deren Emotionen und Verhalten. Kaufentscheidungen werden immer (!) emotional getroffen und rational nur abgesegnet. Deshalb beinhaltet dieser Schritt neben der klassischen Zielgruppenanalyse einiges an Verhaltenspsychologie.

 

Bevor wir ins Detail gehen und uns mit den einzelnen Zielgruppen samt ihres Reiseverhaltens und ihrer Bedürfnisse beschäftigen, wenden wir uns mit den Phänomenen zu, die für jedermann ersichtlich sind und gemessen werden können. Dazu zählt vor allem die Aufenthaltsdauer der Urlaubsreisenden bzw. Camper.

 

 

Dauercamping, Saisoncamping und Touristikcamping

 

Die Campingbranche unterscheidet drei große Zielgruppen:

 

a) Dauercamper

 

b) Saisoncamper

 

c) Touristikcamper

 

 

Zu a) Dauercamper

Dauercamper haben für mindestens eine Saison einen Standplatz bzw. eine Parzelle und damit das Recht zur Nutzung der Infrastruktur auf dem Campinglatz gepachtet. Auf dieser Parzelle stellen sie ihren Caravan oder vergleichbare Unterkünfte ab und können diese zu jederzeit innerhalb der Betriebszeiten des Campingbetriebs bewohnen. Die Parzelle samt der Unterkunft und der Anbauten stellt für Dauercamper eine Art Wochenendhaus, bzw. zweiten Wohnsitz dar.

 

Vielerorts zeichnet sich Dauercamping dadurch aus ....

 

    

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